Mila
UNSER WUNSCH ZUM NEUEN JAHR
Gerade jetzt, in den kalten Wintermonaten, ist das Leiden der Tiere in den Tötungsstationen sehr groß...unvorstellbar groß...
Wie schön wäre es, wenn sich doch noch mehr Menschen, nach einem Hund aus dem Tierschutz umsehen würden und diesen dankbaren, treuen Seelen eine Chance geben könnten zum besten Freund und Gefährten zu werden.
So viele warten in der Tötungsstation. Sie warten dort auf ihren Menschen, auf diesen einen Menschen, der für sie die Rettung ihres kleinen Lebens bedeutet.
Viele von ihnen warten vergebens...
Ihre Hoffnung auf ein schönes Zuhause und einen Menschen, der für sie da ist und dem sie ihre ganze Liebe hätten schenken können, hat sich nicht erfüllt... Ganz bestimmt hätte es sie sehr glücklich gemacht, einmal nur in ihrem Leben, diesen ganz besonderen Ausdruck in den Augen ihres Menschen sehen zu können, der ihnen gesagt hätte:" Schön, dass es dich gibt!" Ein einziges Mal nur...Für einen Augenblick Liebe und Geborgenheit fühlen zu dürfen...Nur einmal...
Wir wünschen uns von ganzem Herzen, dass sich für die unzähligen Hunde aus dem Tierschutz diese Hoffnung erfüllt und sie eines Tages ihren Menschen finden werden, in dessen Blick sie diese Liebe für sich sehen. Menschen, deren Herz für einen Hund aus dem Tierschutz schlägt. Menschen, die mit dem Herzen sehen...
Es gibt so viele Tiere die warten und immer noch hoffen... Doch sie haben nicht viel Zeit. Bitte denkt daran und vergeßt sie nicht...
Familie K. mit Coco, Mila und Max
Wir wünschen allen aus dem Team der Hundehilfe-Nahe-Saar und den Tierschutzpartnern vor Ort in Ungarn ein gesegnetes, frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr!
Für Mila
Die Zeit vergeht so schnell... Seit etwas über einem Jahr bist du jetzt bei uns und wir hätten nicht einen einzigen Tag davon missen wollen.
Ich blicke zurück, sehe dich noch voller Angst, eingefroren und mit starrem Blick in dem Garten sitzen, deinen Rücken fest an das Gebüsch gedrückt. -
Am Tag zuvor seid ihr aus Ungarn gekommen und es hieß:" Es ist ein ganz armes Geschöpf dabei." Zehn Hunde wurden aus einer Tötungsstation, die geschlossen werden sollte, gerettet.
"Du", mit einem unvorstellbar großen Trauma. - Versuch es, dachte ich mir, als ich dich zum ersten Mal sah. Versuch es, ihr zu helfen, unbedingt..., und habe dich mit zu uns nach Hause genommen.
Wie oft habe ich dich angesehen und mich gefragt, was du wohl erlebt haben mußt. Du mußt sehr gelitten haben. Meine Augen füllten sich so oft mit Tränen, wenn sich unsere Blicke für einen kurzen Moment trafen. Und dann meldete sich wieder diese Stimme in mir:" Versuch es", flüsterte sie, " versuch es"...
Unser gemeinsamer Weg begann und es fühlte sich an, als ob jede von uns ein festes Ziel vor Augen hätte. Deines war zurück ins Leben zu finden und meines dir auf deinem Weg zur Seite zu stehen. Deine Fortschritte im vergangenen Jahr sind für mich unbeschreiblich glückliche Momente gewesen.
Liebe Mila,
erinnerst du dich, als du nach ganzen vierzehn Tagen das Wohnen hinter unserer Couch aufgegeben hast und dich zum ersten Mal in einer Ecke unseres Wohnzimmers in dein Körbchen zum Schlafen gelegt hast?
Erinnerst du dich, als du das erste Mal zu mir an den Napf gekommen bist und ich dir dein Futter nicht mehr hinter die Couch stellen mußte?
Erinnerst du dich, daß du ohne Coco und Jacky überhaupt nicht mal hinter der Couch rausgekommen wärst um nach draußen zu gehen? Was sind die beiden uns eine große Hilfe gewesen. Es war immer die gleiche Stelle im Garten, die du aufgesucht hast und dann bist du sofort wieder zurück ins Wohnzimmer und hinter der Couch verschwunden.
Erinnerst du dich, als ich nach tagelangem und stundenlangem Sitzen auf dem Wohnzimmerboden das erste Mal deine Nähe neben mir spüren konnte? Du kamst zum allerersten Mal zu mir und hast dich neben mich gesetzt. Dein Blick war abgewendet aber du warst da!
Erinnerst du dich noch an den Tag, als ich dich das erste Mal streicheln durfte und du von diesem Moment an jede Streicheleinheit von mir genießen konntest? Das ist ein so unbeschreiblich schöner Augenblick für mich gewesen!
Erinnerst du dich daran, dass es von diesem Zeitpunkt an auch gar nicht mehr lange gedauert hat, bis Louisa und Lena dich zum ersten Mal streicheln durften?
Erinnerst du dich an deinen ersten Gang über unseren Rasen ohne dich an der Hecke entlang zu schleichen um Schutz zu suchen?
Erinnerst du dich daran, als du deinen Lieblingsplatz an unserem großen Baum im Garten entdecktest und du von da an jeden Tag stundenlang dort liegen konntest?Besonders wenn die Sonne dorthin schien. Du liebst die Sonne über alles und du liebst es in den Himmel zu schauen.
Erinnerst du dich, dass du eine Meisterin im Verstecken und Drunterkrabbeln warst, wenn deine Angst dich wieder überfiel?
Erinnerst du dich, als du das erste Mal unser Wohnzimmer verlassen hast und dich in den Flur getraut hast? Generell gingst du nur durch weit geöffnete Türen.
Erinnerst du dich noch an unseren ersten gemeinesamen Spaziergang? Nach drei Monaten und nachdem du angefangen hast mir zu vertrauen. Ich bin mit dir in einen ganz ruhigen Waldweg gefahren und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis du bereit warst aus deiner Box auszusteigen. Wir haben für 150m etwas über eine Stunde gebraucht. Du hast dir alles, aber auch wirklich alles ganz genau angesehen. Jedes Steinchen, jedes Ästchen, jeden Grashalm und alles wieder von vorne. Dann hast du zur Seite nach links, nach rechts und noch nach oben gesehen. Wenn dann keine Bedrohung für dich bestand sind wir ein paar Schritte nach vorne gegangen, so wie du es wolltest. Wenn der Wind ging, bist du überhaupt nicht weitergegangen. Wie oft mußte ich dich tragen...Ich habe es gerne gemacht...Die ersten Wochen hast du dich nie auf den Spaziergängen gelöst, immer erst wenn wir zurück in unserem Garten gewesen sind. Was freute ich mich über dein erstes .... im Wald. Wir waren wieder einen Schritt vorangekommen.
Erinnerst du dich, wie oft wir im letzten Sommer von Gewittern und Regengüssen überrascht wurden und klatschnass zu Hause angekommen sind, weil "schnelles Gehen" mit dir nicht funktionierte und einen Regenschirm aufspannen dich in totale Panik versetzte? Meine Schuhe und Jacken konnten gar nicht so schnell trocknen.
Erinnerst du dich noch, wie lange es gedauert hat, bis Lutz dich das erste Mal berühren durfte? Ganze vier Monate hat er sich bemüht dir zu zeigen, daß von ihm keine Gefahr ausgeht und heute sitzt du an der Haustür, sobald du sein Auto auf den Hof fahren hörst und kannst es kaum erwarten ihn zu begrüßen!
Erinnerst du dich, wie oft wir von anderen "Hundemenschen" auf unseren Spaziergängen belächelt wurden, wenn ich mit dir zur Seite gegangen bin und mich schützend vor dich gestellt habe? Abstand zu halten zu allem, was auf uns zu kam, war dir sehr wichtig. Wie wenig Verständnis uns entgegengebracht wurde, obwohl vielen dieser Menschen deine Vorgeschichte bekannt war. Wir haben uns davon aber nicht entmutigen lassen und uns tapfer jeder Situation gestellt. Ich werde dir immer zur Seite stehen...
Erinnerst du dich noch, dass es aber auch einige Menschen gegeben hat, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen? Sie sind uns eine große Hilfe gewesen bei der Verarbeitung deines Traumas und für ihre Unterstützung bin ich sehr dankbar gewesen.
Erinnerst du dich an deine ersten schnellen Bewegungen in unserem Garten, als du entdecktest, dass du auch Springen und Rennen kannst und das auch ein kleiner Clown in dir steckt? Du kannst so witzig sein! Du genießt es im Garten deine Runden zu drehen und ich muss sagen, du bist echt schnell. Du hattest dabei zum ersten Mal entspannte Gesichtszüge und ein kleines "Grinsegesicht". Dein erstes Spielzeug wurde benutzt und ja, seit diesem Zeitpunkt weißt du, wie ein Hund spielen kann!
Erinnerst du dich noch daran, wie gerne du zusammen mit Jacky spazierengegangen bist, weil er dir immer ein souveräner Begleiter gewesen ist? Er hat dir beigebracht, dass man vor Straßenverkehr keine Angst zu haben braucht. Er und Lena gingen vor, du und ich hinterher. Immer nur ein kleines Stück mit Sicherheitsabstand an der Straße entlang. Du hast das so toll gemacht.
Erinnerst du dich noch an den Abend, als du dich das erste Mal zu Jacky auf die große Hundedecke gelegt hast? Du hast ihn so gerne gemocht. Er hätte dir noch vieles beibringen können. Als er über die Regenbogenbrücke gegangen ist, hast du noch ganz lange an seiner Seite gelegen und ihm deine Liebe mit auf seinen letzten Weg gegeben.
Erinnerst du dich, wie liebevoll du mit allen Tieren umgegangen bist, die dir in diesem Jahr bei uns begegneten. Egal ob Hunde-, Katzen- oder Hasenfreunde. Du bist immer sehr zärtlich mit allen umgegangen und wie glücklich du warst, als wir Besuch von Kuno und Max hatten. Du hast so schön mit ihnen in unserem Garten gespielt.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Besuch in der Hundeschule? Seit Anfang April haben wir diesen großen Schritt zusammen gewagt. Das erste Mal musste ich dich noch auf die Spielwiese tragen, gut gesichert selbstverständlich, an einer Zehnmeterleine und jetzt läufst du, wenn auch sehr vorsichtig, selber mit mir dorthin. Du bemühst dich sehr, deine Angst zu überwinden, denn dort gibt es viele Geräusche aber vor allem auch einige Menschen. Dennoch bemühst du dich sehr, so gut du kannst mitzumachen und ich bewundere dich jedes Mal auf's Neue, dass du so gegen deine Angst kämpfst. Ich bin so stolz auf dich, kleine Mila!
Erinnerst du dich, an dein erstes "Sitz" im freien Gelände, wie sehr du unser Clickertraining liebst und mir immer wieder zeigst, wie intelligent du bist und welche Freude es dir bereitet mir zu zeigen, was du kannst?
Erinnerst du dich, als dein Lieblingsplatz der neben mir auf der Couch wurde und du von da an jeden Abend mit deinem Köpfchen auf meinem Schoß kuschelst und die Streicheleinheiten genießt? Sobald ich abends ins Wohnzimmer komme, bist du da und freust dich auf unsere gemeinsame Zeit!
Erinnerst du dich noch an den Tag, als du das erste Mal zu mir in die Küche kamst, ich noch am frühstücken war und du dich neben mich auf deine Decke gelegt hast? Von diesem Tag an kamst du immer morgens zu mir! An diesen Moment werde ich mich immer erinnern...
...und an den Anfang unseres gemeinsamen Weges, an alle deine Fortschritte die du im Laufe dieses Jahres gemacht hast und deine große Bereitschaft zurück ins Leben zu finden.
All das wird mir in Erinnerung bleiben und ich bin dir dankbar für dein bedingungsloses Vertrauen zu mir, das uns auf unserem Weg begleitet hat.
Danke, liebe Mila - mein kleiner Seelenhund -
Copyright S. Kohlhaas
Liebes Team der Hundehilfe Nahe-Saar,
meine Familie und ich wünschen Euch allen ein glückliches und gutes " Neues Jahr". Viel Kraft und weiterhin viel Erfolg für diese wertvolle Arbeit.
" Jedes Lebewesen ist wertvoll
und jedes Leben ist es wert beschützt zu werden-
auch das kleinste und unscheinbarste."
- Klaus Albers -
Herzlichst
Mila mit Familie
Es braucht nicht viele Worte:
Ich bin glücklich!!!
Mila
Seelenhunde hat man sie genannt....
Jene Hunde, die es nur einmal geben wird im Leben,
die man begleiten durfte
und die einen auf andere Wege geführt haben.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum Atmen...
....Genau so ein Seelenhundchen bin ich, sagt meine Familie. Endlich bin ich angekommen und das ist mein Weg gewesen:
Ich heiße Mila, bin jetzt fast drei Jahre alt und komme aus einer Tötungsstation in Ungarn. Dort hatte ich kein schönes Leben. In meinen ersten Lebensjahren behandelte man mich nicht gut und was man mir angetan hatte, lässt sich nur sehr schwer in Worte fassen. Was ich erlebte, sah und hörte, hat mir sehr zugesetzt. Ich hatte große Angst. Damit mir nichts passieren sollte habe ich mich immer gut versteckt. Ich habe mich ganz klein gemacht und gehofft, dass mir nichts geschieht. Meine Angst wurde immer größer. An einem Tag hat man mich dann aber doch entdeckt und aus meiner Ecke rausgezogen.
Das war mein großes Glück!
Es waren helfende Hände, ich nenne sie meine ersten Schutzengel. Diese Menschen haben "ja" zu mir gesagt und mich auf die Reise nach Deutschland vorbereitet. Ohne dieses entscheidende "ja" wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben. In manchen Tötungsstationen gibt man uns nicht viel Zeit.....
Als ich nun im März in Deutschland ankam und bei meiner Pflegefamilie einzog, konnte ich das Erlebte und meine riesige Angst nur schwer ablegen. Es kümmerten sich ganz viele liebe Menschen um mich, mit Rat und Tat, die mir halfen mein Trauma zu verarbeiten. Die ersten beiden Wochen schlief ich nur hinter der Couch. Ich hatte ganz lange sehr viel Angst, vor wirklich allem. Meine Pflegefamilie hat nicht aufgegeben und sich über jeden noch so kleinen Fortschritt von mir gefreut.
Nach und nach, in kleinen Schritten, fasste ich wieder Vertrauen zu den Menschen und ich kann auch wieder richtig glücklich sein. Ich weiß auch, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe, was manche Situationen im Alltag betrifft, aber mit lieben Menschen zusammen werde ich das ganz bestimmt schaffen.
Das Schönste für mich ist jedoch, dass meine Pflegefamilie zu meiner Familie geworden ist. Ich habe jetzt eine eigene Familie!
Wir gehen jeden Tag ganz lange im Wald spazieren - ich liebe das. Ich laufe ganz toll an der Leine und habe auch schon viel gelernt.
Hier, innerhalb meiner Familie, habe ich ganz viele Freunde. Zwei Hunde, ein Katerchen und zwei Zwergkaninchen, mit denen ich mich prima verstehe. Ich habe jetzt ein eigenes kuscheliges Körbchen, das kannte ich gar nicht. In dem kann ich stundenlang träumen. Im Garten kann ich so richtig schnell rennen. Dort steht auch mein Lieblingsbaum. Den mag ich besonders gerne und liege immer ganz lange dort, wenn ich draußen bin. Das ist mein Lieblingsplatz. Die Sonne scheint dort immer so schön hin.
- Ich bin angekommen - und dafür möchte ich allen Menschen von ganzem Herzen danken, die mir geholfen haben eine eigene Familie zu finden.
Eure Mila